Das (Ein) Fliegen

Frühjahr 2005

 Die Saison beginnt mit zahlreichen Flügen um das Modell (die von Edgar Hofer) so einzustellen wie ich es fliegen möchte. Ich merke sehr bald, dass dieses F3A-Konzept gar nicht so unkritisch ist. Ich befasse mich sehr intensiv mit diesem Modell so dass ich bis zum Juni 2005 ca. 80 Flüge absolviere von denen die meisten Einstellflüge sind. Ich probiere verschieden Propeller (15.5x11,5W, 15.5x12.5W, 16.5x12W, 15x13W 3Blatt bis ich dann schließlich lärmbedingt bei einer 14.5x11 4Blatt lande). Irgendwie komme ich mit dem Modell nicht so klar wie ich mit meiner Beta-Fly zurande komme, also suche im im Internet nach Informationen zu meiner Hydeaway und werde auch im amerikanischen Forum von RC-Universe fündig. Chip Hyde und Troy Newman beschreiben hier was sie am Modell gemacht und modifiziert haben um dem Modell bessere Manieren beizubringen. Ich fliege das Modell wie von den Fachleuten beschrieben ein und komme auf so einige Ungereimtheiten:

1: Das Modell ist mit relativ wenig Seitenzuganformung ausgestattet. Dies ist nach Aussage von Chip Hyde gewollt. Er fliegt seine Flieger nach eigenen Aussagen mit sehr wenig Seitenzug (ca. 1,5 Grad). Er sagt, dass dies zu neutralerem Flugverhalten führt wenn man auf dem Rücken um irgendwelche Radien kommt. Damit hat er wirklich recht, die Hydeaway kommt sehr neutral am Rücken um irgendwelche Ecken. Allerdings muss das zu wenig an "mechanischem" Seitenzug durch "elektronischen" Seitenzug kompensiert werden. D. h. das ein Mischer von Gas auf Seite aktiviert wird. Dieser Mischer wirkt gleich nach ein paar Zacken Gas bis ca. zur Mitte Gasknüppel bei dem dann der Maximalausschlag erreicht ist. (Mischeranteil auf meiner T14 ist 4,5 %). Damit fliegt die Hydeaway grade Linien wie mit "mechanisch" korrektem Seitenzug. Super. Allerdings hat dieser Mischer nicht nur Vorteile: man halte sich vor Augen, dass das Seitenruder bei Halbgas ca. 2,5 Grad nach rechts ausschlägt. Bei der Größe des Seitenruder ist es nicht verwunderlich, dass die Reaktionen auch sichtbar sind. Bei symmetrischen Expo-Anteilen für mein Seitenruder brauche ich sehr unterschiedliche Ausschläge am Knüppel für die Messerflüge entweder von links nach rechts oder umgekehrt. Klar der Hydeaway hat keinen sehr hohen Rumpf was bei langsamerem Flugstil auch ordentlichen Seitenrudereinsatz in den Messerfluglagen erfordert. Wird von links nach rechts der Messerflug geflogen wirkt der "Seitenzugmischer" kontraproduktiv und steuert das Modell Richtung Boden. Dies kann nur durch einen unverhältnismäßig höheren Ausschlag in Gegenrichtung kompensiert werden, was mir aber im Bezug auf das Fluggefühl immer sehr komisch vorkam beim Fliegen. 4 Punktrollen waren mit wenig Seitenruderabsützung am Beginn und extrem viel Abstützung im letzen Teil zu fliegen. Mit diesem Steuergefühl kam ich nie richtig zurecht, drum habe ich unterschiedliche Expo-Werte auf Seitenruder verwendet um ein "symmetrisches" Steuergefühl zu bekommen. Für mich nicht optimal, aber funktional

2. Schwerpunkt, EWD, Sturz: Wie im amerikanischen Forum von Chip Hyde vorgeschlagen fliegt er seinen Schwerpunkt so ein, dass er die Maschine in einen 45 Grad Steigflug bringt eine halbe Rolle macht und die Maschine  geht entweder ohne oder mit  minimal Tiefenruderausschlag gerade weiter. Auch ich habe dies so gemacht, weil mir diese Einstellungsweise fliegerisch sehr liegt. Dies führt dazu, dass das Modell sehr hecklastig geflogen wird. Die EWD ist minimal positiv (zwischen 0,25 und 0,5 Grad - auch hier hab ich mich an die Angaben der "Spezialisten" gehalten). Ich habe meinen Hydeaway so eingesellt, dass er diese 45 Grad aufwärts mit halber Rolle Figur ordentlich fliegt. D.h. in meinem Fall, dass ich ein sehr hecklastiges Modell habe womit ich mir andere Unarten eingekauft habe, aber dazu später. Die Hydeaway geht trotz hecklastiger Einstellung im senkrechten Sturzflug auf hoch weg, weswegen ein Mischer Gas auf Höhe aktiviert wird. 2% (sieht man am Ruder fast nicht) Tief bei Standgas sind super. Damit kommt die Hydeaway kerzengerade senkrecht aus den Figuren bei gedrosseltem Motor. Ein Nachdrücken im Senkrechten Sturzflug brauchts nicht mehr.

3. Messerfluglagen, Punktrollen: durch die Hecklastigkeit und die Aerodynamik des Modells reagiert die Hydeaway mit extremen Abweichungen vom Flugpfad beim Abstützen mit Seitenruder. Und nicht nur das auch ein leichtes Weiterdrehen in Richtung Rücken ist auszumachen. Ich habe sehr lange versucht dies auszusteuern, aber bei verschiedenen Windrichtungen und -stärken, bei Querwind, sind präzise Figuren ein reines Vabanque-Spiel. Querruder, Seite und Hoch steuern im Messer war mir zu heftig, weswegen ich auch hier einen Mischer erflogen habe der zu einem neutraleren Flugverhalten führen soll. Es wurden zwei verschiedene Anteile für die Seitenruderausschläge erflogen (leider nicht symmetrisch, da der "elektronische" Seitenzug wieder kompensiert werden muss),  dabei ist der Master Seite und der Slave die Höhe. Es hat sehr lange gebraucht bis ich die Mischer erflogen hatte, da der Punkt ab welchem dazugemischt wird entscheidend ist. Bis zu einem Seitenruderausschlag von ca. 10 Grad sind kaum Abweichungstendenzen erkennbar. Sobald mehr Seitenruder gebraucht wird (z.B. durch stärkeren Querwind) haut der Flieger förmlich in alle Richtungen ab. Ich habe nun meinen Mischer soweit, dass der Flugpfad beibehalten wird. Diesen Mischer habe ich abschaltbar gemacht. Warum? Bei Wetterverhältnissen mit viel Querwind muss die Maschine mit Seitenruder auf Kurs gehalten werden, wenn der Querwind stärker ist brauch es einiges an Seitenrudereinsatz, was heißt die Maschine beginnt mit einem bestimmten Seitenruderausschlag zu steigen weil ja der Mischer aktiv ist. Dies merkt man nur bei starken Seitenruderkorrekturen. Der Mischer wird dann per Schalter vor den Roll- und Messflugfiguren aktiviert und danach wieder ausgeschaltet. Auch nicht superoptimal aber damit bin ich sehr gut zurechtgekommen.

Nun zu dem was die Hydeaway sehr gut kann:

Die Hydeaway ist ein Flieger mit einem nicht allzu hohen Rumpf, dies macht sie für Seitenwind weniger anfällig (für den "Nichtprofi" aus meiner Sicht ein riesiger Vorteil).

Sie lässt sich mit auch mit einem Gewicht von annähernd 4,7kg sehr langsam fliegen und präsentiert dabei auch gut. In den Rollfiguren braucht es aber doch ein wenig mehr Geschwindigkeit, da die Grenzen der Tragfähigkeit des Rumpfes spürbar werden, wenn's allzu langsam zur Sache geht.

Sie kommt im Rücken wirklich sehr neutral um die Radien.

Sie lässt sich sehr schöne Trudeln und dreht beim Loslassen nicht nach.

Sie fliegt die 45° Aufwärtsfiguren, sehr neutral (ist natürlich auch so eingestellt), für 4/8-Punktrollen aufwärts brauchts fast nur Querruder.

Snaps sind sehr einfach zu fliegen.

 

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