Motoreinbau mit RS Motoraufhängung für
Koaxial Antrieb "US" in eine Wind S Pro von Sebart.
Die verwendeten Teile stammen aus der dem Angebot von Ralph Schweizer Modeltechnik. Sämtliche benötigte Teile können direkt von mir bezogen werden.
Benötigte Materialien:
1x RS-Aufhängung für Koax US
1x Bohrschablone uni(Q80)
1x Koaxsytem mit Hacker C50 XL
EWD-Waage
Imbusschlüssel für M3 mit Kugelkopf
Imbusschlüssel für M4 Schrauben
Ringschlüssel 5,5mm
5 min Epoxy
24h - Laminierharz (EMC-Vega,Gefa)
Trennmittel PVA
Thixotropiermittel oder Baumwollflocken zur Harzeindickung
eventuell: schwarzes Farbpigment zur Einfärbung des Harzes.
1. Schritt: Getriebe vormontieren
Sollte der Antrieb bei uns gekauft worden sein können Sie diese Schritte überspringen, sie erhalten den Antrieb komplett vormontiert (Bild unten).
Zerlegen sie das Koaxgetriebe gemäß Anleitung.
Schieben sie den oben abgebildeten CFK-Spant auf Ihren C50 ohne Getriebe und richten Sie die Löcher vom Spant und vom Motor genau aus.
Anschließend schieben sie den "adaptor manifold" , also die Adapterplatte für den Hackermotor auf den C50 und richten sie die Löcher wieder an den Löchern im Motor aus. Drücken Sie die Getrieberückplatte mit den in der Aufhängung mitgelieferten Schrauben auf den Adapter und verschrauben Sie diese mit Gefühl. Bitte benützen Sie nur wenig Schraubensicherung blau (Loctite 243).
Das ganze sieht dann so aus:
Kontrollieren Sie ob der Motor leichtgängig dreht. Wenn ja...
Montieren sie das Koax-Getriebe nun lt. Anleitung komplett zusammen.
2. Schritt: Vorderen Motorspant einkleben
Bei diesem Schritt muss ich etwas ausholen. Der Spinnerdurchmesser vom Koaxsystem beträgt 82mm. Bei den meisten Modellen, die für 82mm Spinner gemacht sind, ist der Seitenzug und Sturz schon in der Rumpfanformung mitberücksichtigt. Das führt dazu, dass man sich etwas Gedanken machen muss, wie man den Antrieb formschön einbauen kann. Koaxsysteme werden ohne Seitenzug eingebaut. Die Einstellmöglichkeit für 0-0,5° Sturz sollte gegeben sein. Dies führt dazu, das bei Modellen die eine Rumpfanformung für Seitenzug haben, dieser auch korrigiert, bzw. der Rumpf vorne geradegeschliffen werden muss um eine schöne Rumpfanformung zu bekommen.
Bei der Wind S Pro war eigentlich ein 82mm Spinner schon etwas zu klein. Besser hätte zu dem Modell ein 84 mm Spinner gepasst. Wir hatten deshalb keine Möglichkeit den 4mm-CFK-Spant, der die ganze Aufhängung hält, ein paar mm weiter hinten einzuharzen und den Rumpf dann auf 0° Seitenzug plan zu schleifen. Wir mussten mit unserem Spant so weit wie möglich nach vorne und kalkulierten einen etwas größeren Luftspalt zwischen Rumpf und Spinnerrückplatte ein 3-4mm. Dennoch mussten wir dann den Spant auf der rechten Seite des Modells etwas vorstehen lassen (siehe Bild).
Nach reiflicher Überlegung, wo die genaue Motorposition bei Ihrem (anderen) Modell ist, entfernen sie den kompletten Motorspant mit einem Dremel.
Schleifen Sie den 4mm CFK-Spant auf der Innenseite mit Schleifpapier an, damit später eine gute Klebeverbindung zwischen Rumpf und Spant gewährleistet ist. Schleifen sie auch den Rumpf innen im Bereich des Motorspant ca. 3-4cm nach hinten an.
Schrauben Sie den 4mm-CFK-Spant auf die Bohrschablone. Danach verschrauben wir eine lange 8mm Welle (eine M8 Gewindestange aus dem Baumarkt erfüllt auch den Zweck) mit der Bohrschablone. Kontrollieren Sie ob die Bohrschablone korrekt auf der Welle sitzt!!! Rollen sie die Welle auf einer geraden Unterlage und kontrollieren Sie ob die Schablone dabei schön dreht ohne zu "eiern".
Danach kommt das Ganze in den Rumpf und wird auf 0° Grad Seitenzug und 0,25° Sturz eingerichtet.
Danach kommt das Ganze in den Rumpf und wird auf 0° Grad Seitenzug und 0,25° Sturz eingerichtet. Die Welle schön mittig im Rumpf ausgerichtet gewährleistet 0° Seitenzug. Sturz kann durch Unterlegen der Welle eingestellt werden.
Wo ist 0° Sturz: die meisten Eindeckerkonstruktionen sind folgendermaßen eingestellt, HLW auf 0° ausrichten, dann müsste sich an den Flächen eine positive EWD von ca. 0,2 bis 0,5° ergeben. Ist der Rumpf so ausgerichtet nehmen wir einfach an, dass er jetzt "gerade" steht. Dies ist der Ausgangspunkt für unseren Motorsturz. Wir können Sturz später noch geringfügig über Einstellschrauben korrigieren.
Ist jetzt alles eingestellt, vermessen und kontrolliert heften wir den 4mm CFK-Spant mit 2 oder 5-min Epoxy an 4 Stellen zwischen den Bohrlöchern (oben, unten, links und rechts).
Welle und Bohrschablone vorsichtig entfernen.
Da bei unserem Modell der Motorspant vorne rechts durch den Überstand keine Klebefläche bot, haben wir zur Verstärkung 2mm CFK-Stäbe durch den Spant gebohrt und mit Uhu Endfest 300 verklebt. Diese Stäbe gewährleisten einen zusätzlichen Halt und eine Verklebemöglichkeit mit dem Rumpf.
Wir haben den kompletten Antrieb noch eingebaut um zu kontrollieren, ob er auch wirklich an der korrekten Position ist, bevor wir den Spant endgültig einharzen.
Anschließend werden die Schwinggummis
vorbereitet. Wir verwenden dazu ein Alu-Rohr aus dem Baumarkt mit 10mm Innen und
12mm Aussendurchmesser, das passt perfekt. Nachdem wir 4 Stücke mit ca. 10-12mm
abgesägt haben, stecken wir die Schwinggummis hinein und bestreichen das ganze
mit Trennwax und PVA- Trennmittel. Diese Aluminiumröhrchen gewährleisten, dass
beim anschliessenden Einharzen des ganzen Spanten genügend Platz für die spätere
Montage Schwinggummis bleibt. So stehen die Schwinggummis später nirgends an und
scheuern auch nicht ungewollt an Harzüberständen.
Nach dem Trocknen des Trennmittels schrauben sie die Schwinggummis in den Rumpf, so wie sie später auch montiert werden. Achten sie darauf, dass die Aluhülse plan auf dem Spant aufliegt, damit kein Harz in den Spalt fließen kann.
Als zusätzliche Sicherheit, haben wir 80gr. CFK Gewebe im 45° Schnitt in 3-4cm breite Streifen geschnitten mit denen wir eine Verbindung zwischen Rumpf und Spant herstellen. An Ecken und Kanten verwenden wir eingedicktes Harz, die Abschlusslage ist unser 80 gr. Gewebe. Grundsätzlich funktioniert es also genau so, wie bei jedem anderen Modell, wenn man einen Motorspant einharzt.
Das Ganze nun mind. 24h bei 20° trocknen lassen.
Anschließend werden die Schwinggummis mit den Aluhülsen entfernt
3. Schritt Abstützung vorne montieren.
Bei unserem Modell mussten wir, durch den weit vorne sitzenden Spant, den Zwischenträger wie auf dem Bild oben ersichtlich so weit wie möglich nach hinten montieren, damit der Spalt zwischen Spinner und Rumpf nicht zu groß wurde. Je nach dem wie die Schwinggummis montiert werden, ergibt dies einen Bereich von 5-7mm, in dem der Antrieb weiter vorne oder hinten montiert werden kann. Im gegenständlichen Modell sieht es wie auf den Bildern oben aus, damit erreichen wir einen Spinnerspalt von ca. 3mm. Bevor wir die Einheit montieren messen wir mit einer Schublehre ob alle Schwinggummis, den gleichen Abstand zum Zwischenträger haben.
In unserem Fall mussten wir noch die Linsenkopfschrauben, durch Senkkopfschrauben ersetzen und die Löcher im 4mm-Spant ansenken, weil bei uns der Spant nicht leicht versenkt sondern ganz vorne eingeklebt wurde.
Ist die Aufhängung wie auf dem Bild oben montiert, kann der Antrieb eingeschraubt werden.
4. Schritt: Antriebseinheit montieren
Der Motor wird von vorne eingeschoben, 45° verdreht und von hinten mit 4 Stk. M3 Schrauben festgeschraubt. Verwenden Sie nur ganz wenig Schraubensicherung. Die Laschen am Getriebeflansch haben eine O-Ring-Führung, dies gewährleistet, dass die Schrauben beim Öffnen oder Ansetzen der Schrauben nicht in den Rumpf fallen. Nehmen sie dazu einen Imbusschlüssel mit Kugelkopf, der eine möglichst lange Klinge hat. Setzen sie alle 4 Schrauben mit Gefühl an, damit Sie das Gewinde nicht beschädigen. Wenn alle Schrauben angesetzt sind, können Sie eine nach der anderen anziehen.
5. Schritt: Hintere Abstützung einbauen
Nehmen sie den hinteren CFK-Spant, fetten Sie den O-Ring in dem der Motor aufliegt und schieben Sie ihn von hinten auf den Motor. Richten sie ihn mit den Laschen horizontal aus. Achten Sie , dass die hintere Abstützung nicht auf den ausgefrästen violett eloxierten Flächen vom Motor sitzt, der O-Ring könnte sich dann im Betrieb lösen.
Jetzt müssen Sie je nach Modell die seitlichen Abstützungsteile selbst herstellen. CFK-Platten können Sie über uns beziehen, falls sie keine haben. Die Rumpfseitenwände der Wind S Pro sind im Bereich der hinteren Abstützung sehr stabil, wir können daher kleine Teile anfertigen, es reicht wenig Auflagefläche am Rumpf, da wir genau in den Bereich der seitlichen "Rumpfnasen" kommen. Wenn Ihr Modell dort einen sehr weichen Rumpf hat, dann müssen die Auflageflächen am Rumpf mindestens 8 bis 10 cm Länge aufweisen!!!
Fertigen Sie die seitlichen Abstützungsteile mit Holzschablonen an, das geht am Leichtesten. Wenn alles eingepasst ist, können sie die Konturen auf die CFK-Platten übertragen und die endgültigen Teile herstellen.
Bohren Sie ein 3mm Loch genau in der Mitte der Lasche der hinteren Abstützung, damit Sie die hintere Aufhängung verschrauben können und später auch noch etwas Spielraum haben den Sturz gegebenenfalls korrigieren zu können.
Fertig sieht das dann so aus:
Jetzt bleibt uns noch etwas optische Arbeit: Wir haben den Rumpf im Bereich des vorstehenden Spants gespachtelt und lackiert, genauso den gelben Spinner vom Koax-system.
Fertig sieht es so aus.
Jetzt noch Propeller und Spinner montieren und fliegen gehen.
Ein Service von Ralph Schweizer Modelltechnik
Letzter Update: 20.11.2011