Einstellungshinweise zum Webra Promix-Vergaser | |
Webra Promix 9,5 und andere Promix-Typen Der Ultramix ist ebenfalls eine sehr ähnliche Konstruktion und für ihn sollte eigentlich das gleiche gelten obwohl ich so einen Vergaser noch nie getestet habe. |
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Gemischaufbereitung über die Leerlaufnadel |
Die Eigenheit an diesem Vergaser ist, dass die Gemischaufbereitung bis ca. 75% Schieberöffnung über die Leerlaufnadel erfolgt. !!! Die Leerlaufnadel ist leicht konisch geschliffen und regelt die Durchflussmenge im Mischrohr. Die Gesamtmenge an Sprit die an der Leerlaufnadel zur Verfügung seht wird mit der Vollgasnadel eingestellt. Somit hat jede Einstellungsänderung der Vollgasnadel einen Effekt auf den ganzen Drehzahlbereich!!! Die Einstellung geht am Besten im schrittweisen Herantasten an den besten Kompromiss, doch dazu später. Eine Möglichkeit der Einstellung sei im Folgenden beschrieben. |
1. Schritt Suche einer lauffähigen Grundeinstellung
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Kochrezept: Man nehme ein Stück sauberen Spritschlauch, stecke es an den Vergaser, öffne der Vollgasnadel 1,5 bis 2 Umdrehungen und blase in den Schlauch bei geschlossener Kükenstellung. Der Vergaser darf jetzt keine Luft durchlassen. Öffnet man das Küken langsam, dann sollte man merken dass die Nadel langsam zu öffnen beginnt und der Druck in den Backen nachlässt ;o)). Falls Euer Gesicht nun hoch rot oder gar schon blau ist, da nix geht mit reinblasen, ist die Leerlaufnadel zu weit eingeschraubt. Lässt der Vergaser bei geschlossener Kükenstellung Luft durch ist entweder die Leerlaufnadel zu weit heraußen oder es ist was anderes faul.
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2. Schritt Starten und warmlaufen lassen
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Grundsätzlich sollte der Motor mit oben beschriebener Grundeinstellung mal laufen. |
3. Schritt Leerlauf grob einjustieren
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Läuft der Motor bei abgenommener
Glühung im Standgas (Voraussetzung ist eine richtige Kerze und
ordentlicher Sprit) ist schon viel geschafft. Wenn nicht geht's an die
Suche ob wir zu fett oder zu mager sind.
Dabei hilft ein kleiner Trick: Spritschlauch zum Vergaser zwischen Zeigefinger und Daumen abdrücken. Legt der Motor sofort an Drehzahl zu sind wir auf der mageren Seite und sollten wieder etwas Richtung fett gehen. Läuft der Motor lange ohne Drehzahländerung weiter sind wir sehr fett. Eine vorab gute Einstellung ist gefunden wenn der Motor mit abgedrückter Spritleitung einige Sekunden ohne Drehzahlerhöhung weiterläuft und erst dann zu beschleunigen beginnt.
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4. Schritt Vollgas grob einjustieren
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Wir geben langsam Gas und achten
auch auf die Rauchfahne und die Vergaseröffnung. Stirbt der Motor unter
heftiger Rauchentwicklung und spritzt eventuell auch Sprit aus dem
Vergaser liegt zuviel Sprit an der Leerlaufnadel an, d.h. wir müssen
Richtung mager drehen.
Die Korrektur kann konstruktionsbedingt über die Leerlaufnadel oder die Vollgasnadel erfolgen. Dreht nun die Vollgasnadel bis auf ca. 1-1,5 Umdrehung zu (bei Motoren mit Pumpe kann's noch weiter sein). Der Motor sollte nachdem Schritt 3 und 4 einige Male wiederholt sind eine vernünftige grobe Einstellung haben bei der er im Leerlauf und im Vollgas arbeitet. Im Vollgas sollte ein schöne Rauchfahne sichtbar sein, damit sind wir auf der sicheren und fetteren Seite.
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5. Schritt Leerlauf Feineinstellung Übergangsbereich Feineinstellung
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Wir lassen den Motor nun ca. 30
Sekunden mit niedrigem Standgas laufen, er muss durchlaufen und sollte
eine konstante Drehzahl haben. Beschleunigt er und stirbt dann ab sind wir
noch zu mager. Wir er immer langsamer und stirbt ab dann sind wir noch zu
fett. Diese Korrektur gegebenenfalls an der Leerlaufnadel durchführen und
auch gleich wieder testen ob das Vollgas noch passt. Die Einstellung nur
in ganz kleinen Schritten vornehmen, da die Leerlaufnadel gleich
anspricht.
Läuft der Motor nun ca. eine Minute mit konstant niedrigem Standgas durch, geht's an den Übergangsbereich, der bei ca. 75% der Kükenöffnung liegt. Wir geben langsam Gas und beobachten Rauchfahne und auf Sprit der eventuell aus dem Vergaser kommt. Heftiges Qualmen und stottern bei Halb- bis Dreiviertelgas lässt auch noch auf eine zu fette Einstellung schließen und wir drehen die Leerlaufnadel weiter in kleinsten Schritten zu bis der Motor bei jeder Stellung ohne stottern das Gas annimmt. Jetzt ist's Zeit für den Flug, weitere Einstellungen müssen dann je nach Einsatzzweck erflogen werden. |
Abschließende Bemerkungen
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Sollte diese Vergasereinstellung nicht zum Erfolg führen, ist was faul, denn bisher waren alle gesunden Webra's so sehr gut einstellbar. |
mögliche Fehlerquellen am Vergaser
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Undichter O-Ring an der
Hauptdüsennadel
Vergaser zieht Falschluft Kulissenspiel zu groß (stärkere Feder) undichte O-Ringe an der Leerlaufnadel Ausgeschlagene Vollgasnadel Ratsche an der Vollgasnadel zu leichtgängig |
Feldkirch im April 2003